Ihr Lieben, ich habe tatsächlich meinen ersten komplett glutenfreien Backversuch gestartet und bin total begeistert, wie gut es geklappt hat! Da ich normalerweise immer mit Dinkelmehl arbeite, war glutenfreies Mehl für mich bis jetzt komplettes Neuland. Also habe ich mir ein Rezept herausgesucht, das nicht kompliziert ist, aber trotzdem das Versprechen auf leckere Plätzchen gibt. Kennt ihr die Snowball Cookies, die jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit durch’s Internet fliegen? In genau diese Richtung geht diese Rezept! Der Teig ähnelt einem Mürbeteig und zerfällt im Mund – es ist wirklich super schnell und einfach gemacht. Seht selbst: Zutaten 250 Gramm glutenfreies Mehl (Schär Mix C*) 100 Gramm (vegane) Butter 65 Gramm Zucker 1 Päckchen Vanillezucker Diese Menge Teig reicht bei mir für ca. anderthalb Backbleche mit kleinen Plätzchen-Leckereien. Aber das ist natürlich auch ein bisschen abhängig von der gewünschten Größe eurer Plätzchen. Zubereitung 1. Alle Zutaten zu einem homogenen Teig verkneten. Sollte der Teig etwas zu bröselig sein und nicht richtig zusammenkommen, könnt ihr noch ein bisschen zusätzliche Butter hinzufügen. Aber Vorsicht: Bei Mürbeteigen ist es häufig so, dass man zuerst denkt, sie kämen nicht richtig zusammen, aber mit einer etwas längeren Knetzeit funktioniert alles wunderbar. Also, lieber erst einmal länger kneten, bevor man zu früh noch mehr Zutaten hinzufügt, die am Ende das Ergebnis verfälschen und gar nicht notwendig gewesen wären. Bitte gebt auf keinen Fall Wasser oder Milch zum Teig, weil er sonst viel zu flüssig und klebrig wird. Er muss noch knetbar und formbar bleiben, damit ihr nach dem Kühlvorgang Plätzchen von einer Rolle abschneiden könnt. Ihr könnt ein Handrührgerät mit Knethaken verwenden oder aber die Hände. Ich knete solche Teige lieber von Hand, weil ich so ein besseres Gefühl für die Konsistenz des Teiges habe und beim Einarbeiten der Butter durch die Wärme der Hände auch schneller eine homogene Masse entsteht. 2. Den Teig in Frischhaltefolie verpacken und ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. 3. Beid er Form eurer Plätzchen seid ihr selbstverständlich frei – nur zum Ausstechen ist dieser Teig nicht geeignet. Ich habe Rollen geformt, von denen ich mundgerechete Stücke abgeschnitten und auf ein Backblech (mit Backpapier) gesetzt habe. 4. Optional: wenn ihr möchtet, könnt ihr an dieser Stelle in die Plätzchen noch ein Stückchen Zartbitterschokolade hineindrücken. Aber schön mit Fingerspitzengefühl, da der Teig eine sehr weiche Konsistenz hat und schnell aus der Form gerät, wenn ihr ihn zu grob behandelt. 5. Bei 180°C ca. 15-18 Minuten backen. Achtung: Die Plätzchen werden nicht klassisch goldbraun! Das ist bei diesem Rezept kein Indikator für die Backzeit! 6. Auskühlen lassen! Es ist immer super verlockend, die Plätzchen sofort vom Blech zu nehmen, um sie entweder zu dekorieren oder davon zu naschen, aber es ist ein bisschen wie bie Cookies – zuerst auskühlen lassen, damit alles die endgültige Konsistenz annehmen kann und die entsprechende Stabilität erreicht. Wenn ihr das Rezept mit Butter hergestellt habt, hilft diese nach dem Backen nämlich beim Erkalten, dass das Gebäck seine Festigkeit bekommt. Bei veganer Zubereitung kann es sein, dass das fertige Plätzchen auch nach dem Auskühlen etwas weicher und zerbrechlicher bleibt. Das liegt einfach daran, dass die Konsistenz von Margarinen eine andere ist als von Butter. Inzwischen gibt es aber auch vegane Butter, möglicherweise verhält es sich da anders – das habe ich bislang noch nicht getestet und kann entsprechend keine Aussage dazu treffen. Nach dem Auskühlen mit Puderzucker und Zimt bestäuben und am besten in einer Keksdose aufbewahren, um die Plätzchen so lange wie möglich frisch zu halten. Fertig! Die Plätzchen sind wunderbar knusprig und trotzdem nicht unangenehm “staubig” beim Essen, obwohl sie im Mund zerfallen. Ich finde sie superlecker und mit Zimt und Puderzucker bestäubt sind sie richtig weihnachtlich. Für noch mehr weihnachtlichen Geschmack könntet ihr selbstverständlich auch Orangenschokolade als Inlay verwenden oder Orangenzesten und Zimt direkt mit in den Teig geben. Welche Plätzchen dürfen bei euch zur Weihnachtszeit nicht fehlen? Bei uns müssen auf jeden Fall Spritzgebäck (hier geht’s zum Rezept) und Kokosmakronen jedes Jahr gebacken werden, ansonsten gibt es lange Gesichter. Aber auch die Snowball Mürbeteig Plätzchen sind hier beliebt und werden gern vom Plätzchenteller weggefuttert. Als glutenfreies Mehl hat mir Schär freundlicherweise das “Kuchen und Kekse Mix C” Mehl zur Verfügung gestellt. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und war erstaunt, dass alles beim ersten Versuch so gut geklappt hat. Bei neuen Rezepten ist das gar nicht mal so häufig der Fall, auch wenn Instagram uns gerne glauben machen möchte, dass alles immer gleich auf Anhieb perfekt klappt. Im Normalfall tüftele ich an Rezepten über einen längeren Zeitraum herum und muss sie mehrere Male backen, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Bei diesen Plätzchen hat es zum Glück gleich so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt hatte. Das Mehl ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Wer mal genauer nachschauen möchte, kann dies hier tun. Es gibt für mich keinen Extra-Bonus, wenn ich an dieser Stelle sage, dass ich mittlerweile am liebsten mit den verschiedenen glutenfreien Mehlsorten von Schär arbeite. Ich habe schon etliche Marken durchprobiert und habe auch in den meisten Fällen gute Backergebnisse erzielen können, aber mit den Mehlen von Schär komme ich definitiv am besten zurecht. Die unterschiedlichen Sorten unterscheiden sich spürbar in ihrer Struktur, was ich anfangs irgendwie seltsam fand, aber inzwischen nicht nur einleuchtend finde, sondern verstehe. Das Mehl für Kuchen und Kekse hat eine Konsistenz, die sehr fein und fast pudrig ist, was dafür sorgt, dass Kuchen und Plätzchen eine schöne zartschmelzende Struktur bekommen und sich während der Verarbeitung und des Backens keine allzu großen Luftkammern ausbilden können. Beim Mehl für Brot sieht das schon ganz anders aus. Das hat eine sehr “griffige” Struktur im Vergleich und genau das will man bei Backwaren wir Brötchen, Baguette oder Brot haben, denn hier ist es bei vielen Rezepten gewünscht, dass man mit Hilfe von Backtriebmitteln und/oder Hefe dem Teig ermöglicht Luftkammern auszubilden, um eine tolle Porung für die Brote oder Baguettes zu erhalten. Ich backe beispielsweise auch Brandteig mit dem Mehl für Brot, weil die Struktur des Mehls einfach am besten [...]