Klassiker aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , Sprache: Deutsch, Abstract: In eine elende Postchaise gepackt, die die Motten, wie die Ratten Prosperos Fahrzeug, aus Instinkt verlassen hatten, hielt ich endlich, nach halsbrechender Fahrt, halb gerädert, vor dem Wirtshause auf dem Markte in G. Alles Unglück, das mir selbst begegnen können, war auf meinen Wagen gefallen, der zerbrochen bei dem Postmeister der letzten Station lag. Vier magere abgetriebene Pferde schleppten nach mehrern Stunden endlich mit Hülfe mehrerer Bauern und meines Bedienten das baufällige Reisehaus herbei; die Sachverständigen kamen, schüttelten die Köpfe und meinten, dass eine Hauptreparatur nötig sei, die zwei, auch wohl drei Tage dauern könne. Der Ort schien mir freundlich, die Gegend anmutig, und doch erschrak ich nicht wenig über den mir gedrohten Aufenthalt. Warst du, günstiger Leser! jemals genötigt, in einer kleinen Stadt, wo du niemanden - niemanden kanntest, wo du jedem fremd bliebst, drei Tage zu verweilen, und hat nicht irgendein tiefer Schmerz den Drang nach gemütlicher Mitteilung in dir weggezehrt, so wirst du mein Unbehagen mit mir fühlen. In dem Wort geht ja erst der Geist des Lebens auf in allem um uns her; aber die Kleinstädter sind wie ein in sich selbst verübtes, abgeschlossenes Orchester eingespielt und eingesungen, nur ihre eignen Stücke gehen rein und richtig, jeder Ton des Fremden dissoniert ihren Ohren und bringt sie zum Schweigen. - Recht misslaunig schritt ich in meinem Zimmer auf und ab; da fiel mir plötzlich ein, dass ein Freund in der Heimat, der ehemals ein paar Jahre hindurch in G. gewesen, oft von einem gelehrten geistreichen Manne sprach, mit dem er damals viel umgegangen. Auch des Namens erinnerte ich mich: es war der Professor im Jesuiter-Collegio Aloysius Walther. Ich beschloss hinzugehen und meines Freundes Bekanntschaft für mich selbst zu nutzen. [:::]
Wie verhalten sich Poesie und Wirklichkeit zueinander? »Der goldne Topf« reflektiert diese zentrale Frage der Romantik auf meisterhaft humoristisch-ironische Weise. Eine Reise von Dresden nach Atlantis. Klassenlektüre und Textarbeit einfach gemacht: Die Reihe »Reclam XL – Text und Kontext« erfüllt alle Anforderungen an Schullektüre und Bedürfnisse des Deutschunterrichts: * Reclam XL bietet den sorgfältig edierten Werktext – seiten- und zeilengleich mit der entsprechenden Ausgabe aus Reclams Universal-Bibliothek. * Das Format ist grösser (12,2 x 20 cm) als die gelben Klassiker der Universal-Bibliothek, mit ausreichend Platz für Notizen am Seitenrand. * Schwierige Wörter werden am Fuss jeder Seite erklärt, ausführlichere Wort- und Sacherläuterungen stehen im Anhang. * Ein Materialienteil mit Text- und Bilddokumenten erleichtert die Einordnung und Deutung des Werkes im Unterricht. * Natürlich passen auch weiterhin alle Lektüreschlüssel, Erläuterungsbände und Interpretationen dazu!
«Die Marquise de la Pivardiere» ist eine Erzählung von E. T. A. Hoffmann, die im Frühherbst 1820 in Leipzig erschien. Um 1688 in Frankreich: In einer der Pariser Soireen ist die Ermordung des Marquis de la Pivardiere das Gesprächsthema. Man ist sich einig. Als Täter kommen nur dessen Ehefrau und deren Beichtvater – der «verruchte Charost» – in Frage.
Lebensansichten des Katers Murr von E.T.A. Hoffmann
Berüchtigt für sein exzessives Nachtleben, gefeiert als Schriftsteller und Opernkomponist, respektiert als streitbarer Jurist am Kammergericht: Die schillernde Persönlichkeit E.T.A. Hoffmanns gehörte um 1820 zu den Hauptsehenswürdigkeiten der preussischen Hauptstadt. Hellwach hat er das Treiben auf den Strassen, in den Salons und Kneipen, im Tiergarten oder vor seiner Haustür auf dem Gendarmenmarkt beobachtet: „Das lebendige Leben der grossen Stadt, der Residenz wirkt doch nun einmal wunderbar auf das Gemüt.“ In Hoffmanns Berliner Erzählungen nimmt das Doppelbödige, Unheimliche und Fantastische des modernen Grossstadtalltags Gestalt an, erstmals wird Berlin zum Schauplatz von Weltliteratur. So virtuos wie zuletzt durch Erich Kästners Berlin führt der Kulturjournalist und Cicerone Michael Bienert in seinem neuen Buch durch die aufregenden Zwanzigerjahre des 19. Jahrhunderts. Das romantische Berlin wird als quirlige Literatur- und Kunstmetropole vorgestellt. 200 Jahre später ist von Hoffmanns Berlin überraschend viel auffindbar, ist der gern gelesene Klassiker im Gedächtnis der Stadt lebendig geblieben – vom Etikett der Sektmarke „Lutter & Wegner“ bis hin zur modernen Architektur des Jüdischen Museums von Daniel Libeskind, die er mit inspiriert hat.
Diese Ausgabe der »Suhrkamp BasisBibliothek – Arbeitstexte für Schule und Studium« bietet nicht nur E.T.A. Hoffmanns berühmtes Märchen Der goldene Topf , sondern auch einen Kommentar, der alle für das Verständnis des Buches erforderlichen Informationen enthält: eine Zeittafel zu Leben und Werk des Autors, ausführliche Hinweise zum historischen und biographischen Hintergrund des Märchens, die Entstehungs- und Textgeschichte, Deutungsansätze, Literaturhinweise sowie Wort- und Sacherläuterungen.
Hoffmann, E: Majorat von E.T.A. Hoffmann
Auf Klein Zaches, einem kleinen, missgestalteten Geschöpf, ruht ein mächtiger Zauber, den eine Fee ihm aus Mitleid verliehen hat. Dieser bewirkt, dass die Leistungen anderer immer ihm zugerechnet werden, weshalb er eine Blitzkarriere macht. Balthasar, ein Student an der Universität der Stadt Kerepes, an der auch Zinnober studiert, leidet besonders unter Klein Zaches, denn sogar seine Geliebte ist bereits dessen Zauber verfallen. Balthasar durchschaut Klein Zaches und setzt alles daran, den Zauber zu brechen. Das humoristische Kunstmärchen von E.T.A. Hoffmann persifliert die gesellschaftlichen Verhältnisse. Auf einer realen und einer fantastischen Ebene thematisiert es unter anderem die Gegensätze von Sein und Schein, Wissenschaftsgläubigkeit und Macht der Politik.
E. T. A. Hoffmann: Klein Zaches genannt Zinnober. Ein Märchen Lesefreundlicher Grossdruck in 16-pt-Schrift Nachdem im Reich die Aufklärung eingeführt wurde ist die Poesie verboten und die Feen sind des Landes verwiesen. Darum versteckt sich die Fee Rosabelverde in einem Damenstift. Als sie dem hässlichen, missgestalteten Bauernkind Zaches über das Haar streicht verleiht sie ihm damit die Eigenschaft, stets für einen hübschen und klugen Menschen gehalten zu werden, dem die Taten, die seine Zeitgenossen in seiner Gegenwart vollbringen, als seine eigenen angerechnet werden. Grossformat, 210 x 297 mm Berliner Ausgabe, 2019 Durchgesehener Neusatz mit einer Biographie des Autors bearbeitet und eingerichtet von Theodor Borken Erstdruck: Berlin (Dümmler) 1819. Textgrundlage ist die Ausgabe: E.T.A. Hoffmann: Poetische Werke in sechs Bänden, Band 5, Berlin: Aufbau, 1963. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Jacques Callot, Burlesker Geiger, 1616. Gesetzt aus der Minion Pro, 16 pt. Henricus Edition Deutsche Klassik UG (haftungsbeschränkt) Über den Autor: 1776 in Königsberg auf die Vornamen Ernst Theodor Wilhelm getauft, nennt er sich später aus Verehrung für Mozart Ernst Theodor Amadeus oder kurz E.T.A. Hoffmann. Er studiert Jura in Königsberg, wird Referendar am Berliner Kammergericht, wegen Karikaturen auf preussische Offiziere strafversetzt nach Polen und schliesslich Kapellmeister in Bamberg. Bis er 1814 nach Berlin zurückkehrt widmet er sein künstlerisches Schaffen vornehmlich der Musik. Er wird zum Kammergerichtsrat berufen, gründet den »Serapinenorden« und schreibt seine grossen Romane, »Die Elixiere des Teufels« und die »Lebensansichten des Katers Murr«, sowie zahlreiche Erzählungen, deren vorletzte, der »Meister Floh«, beschlagnahmt wird, weil der preussische Polizeidirektor in der Figur des Knarrpanti eine Satire auf seine Person sieht. 1822 erkrankt E.T.A. Hoffmann schwer und diktiert - völlig gelähmt - vom Sterbebett aus die Erzählung »Des Vetters Eckfenster«, in der der grosse Romantiker sich dem kritischen Realismus annähert bevor er am 25. Juni in Berlin stirbt.
Das Kunstmärchen Der goldene Topf wurde von Eta Hoffmann erstmals 1814 veröffentlicht und 1819 überarbeitet. Hoffmann nannte sein Werk, welches als sein erfolgreichstes gilt, ein Märchen aus der neuen Zeit. Der goldene Topf erzählt einerseits vom glücklichen, hoffnungsvollen Zusammenleben, andererseits aber auch von Abgrenzung von Anderen.
E.T.A. Hoffmann: Lebensansichten des Katers Murr. Vollständige Neuausgabe von E.T.A. Hoffmann
Bücher zählen bis heute zu den wichtigsten kulturellen Errungenschaften der Menschheit. Ihre Erfindung war mit der Einführung des Buchdrucks ähnlich bedeutsam wie des Internets: Erstmals wurde eine massenweise Weitergabe von Informationen möglich. Bildung, Wissenschaft, Forschung, aber auch die Unterhaltung wurde auf neuartige, technisch wie inhaltlich revolutionäre Basis gestellt. Bücher verändern die Gesellschaft bei heute. Die technischen Möglichkeiten des Massen-Buchdrucks führten zu einem radikalen Zuwachs an Titeln im 18. Und 19 Jahrhundert. Dennoch waren die Rahmenbedingungen immer noch ganz andere als heute: Wer damals ein Buch schrieb, verfasste oftmals ein Lebenswerk. Dies spiegelt sich in der hohen Qualität alter Bücher wider. Leider altern Bücher. Papier ist nicht für die Ewigkeit gemacht. Daher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, das zu Buch gebrachte Wissen der Menschheit zu konservieren und alte Bücher in möglichst hoher Qualität zu niedrigen Preisen verfügbar zu machen.
Kat Menschiks kongeniale Interpretation der Bergwerke zu Falun. Durchdringend flammt der Blick aus den bernsteinfarbenen Augen des alten Bergmanns in Kat Menschiks Porträt. Er verheisst nicht nur dem jungen Matrosen Elis Fröbom eine glänzende Zukunft in den Bergwerken zu Falun, sondern zieht auch den Leser in seinen Bann und hinein in dieses Buch, in dem der Klassiker auf jeder Seite in neuen Facetten funkelt. Kat Menschik greift in ihren Illustrationen der Erzählung von E.T. A. Hoffmann die bildgewaltige Sprache des Dichters auf und entfaltet in märchenhaft schönen und zugleich schauerlichen Bildern eine ganz eigene Vorstellung von den Bergwerken zu Falun. Ihr Blick auf Details setzt neue Akzente in der bekannten Geschichte. Gegensätzlicher könnten die Welten, zwischen denen Elis Fröbom sich entscheidet, nicht sein. Die sonnenhelle Weite des Meeres spiegelt sich im Bild eines reich geschmückten Ostindienfahrers, der mit geblähten Segeln und lustig flatternden Wimpeln in den Hafen von Göteborg einläuft. Die bedrohliche Enge der Bergstollen aber fasst Menschik in Visionen von Fangarmen und -zähnen, mit denen die schwefelatmenden Untiere der Tiefe nach Elis greifen. In träumerischen Panoramen der Unterwelt verschmelzen Elis’ Sehnsucht nach seiner maritimen Heimat und seine düstere Faszination für die schimmernden Gesteine. Kat Menschiks Illustrationen sind unverwechselbar und überraschend zugleich. Ihre Interpretation der Bergwerke zu Falun ist der dritte Teil einer Reihe, in der sie Werke der Weltliteratur und persönliche Lieblingstexte in Szene setzt. Grandiose Texte, feinste Ausstattungen, ungewöhnliche Materialien, überraschende Interpretationen. Alle Bände im selben Format, alle Bände mit dreiseitigem Farbschnitt – aber jeder Band in anderer Ausstattung und jeder Band mit eigener Bildsprache. Ein Fest für Geist und Sinne.
Zentrales Thema der unter dem Titel Nachtstücke vereinigten Erzählungen ist die Unfreiheit des Menschen, seine Bedrohung durch das Unbegreifliche und das Unheimliche. Zahlreiche Dramatisierungen und Fernsehfassungen etwa der Erzählung Der Sandmann zeigen, welche Faszination Hoffmanns Geschichten noch heute besitzen. Dieser Band aus der hochgerühmten Hoffmann-Ausgabe des Deutschen Klassiker Verlages bietet gesicherte Texte und neue Kommentare zu Hoffmanns dichterischem, musikalischem und bildkünstlerischem Werk im Umfeld der Nachtstücke.
Lebensansichten des Katers Murr von E. T. A. Hoffmann
Hoffmann, E: Gelübde von E.T.A. Hoffmann
Bücher zählen bis heute zu den wichtigsten kulturellen Errungenschaften der Menschheit. Ihre Erfindung war mit der Einführung des Buchdrucks ähnlich bedeutsam wie des Internets: Erstmals wurde eine massenweise Weitergabe von Informationen möglich. Bildung, Wissenschaft, Forschung, aber auch die Unterhaltung wurde auf neuartige, technisch wie inhaltlich revolutionäre Basis gestellt. Bücher verändern die Gesellschaft bei heute. Die technischen Möglichkeiten des Massen-Buchdrucks führten zu einem radikalen Zuwachs an Titeln im 18. Und 19 Jahrhundert. Dennoch waren die Rahmenbedingungen immer noch ganz andere als heute: Wer damals ein Buch schrieb, verfasste oftmals ein Lebenswerk. Dies spiegelt sich in der hohen Qualität alter Bücher wider. Leider altern Bücher. Papier ist nicht für die Ewigkeit gemacht. Daher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, das zu Buch gebrachte Wissen der Menschheit zu konservieren und alte Bücher in möglichst hoher Qualität zu niedrigen Preisen verfügbar zu machen.
Diese Hardcover-Ausgabe ist Teil der TREDITION CLASSICS. Der Verlag tredition aus Hamburg veröffentlicht in der Buchreihe TREDITION CLASSICS Werke aus mehr als zwei Jahrtausenden. Diese waren zu einem Grossteil vergriffen oder nur noch antiquarisch erhältlich. Mit TREDITION CLASSICS verfolgt tredition das Ziel, tausende Klassiker der Weltliteratur verschiedener Sprachen wieder als gedruckte Bücher zu verlegen - und das weltweit! Die Buchreihe dient zur Bewahrung der Literatur und Förderung der Kultur. Sie trägt so dazu bei, dass viele tausend Werke nicht in Vergessenheit geraten.
Diese Hardcover-Ausgabe ist Teil der TREDITION CLASSICS. Der Verlag tredition aus Hamburg veröffentlicht in der Buchreihe TREDITION CLASSICS Werke aus mehr als zwei Jahrtausenden. Diese waren zu einem Grossteil vergriffen oder nur noch antiquarisch erhältlich. Mit TREDITION CLASSICS verfolgt tredition das Ziel, tausende Klassiker der Weltliteratur verschiedener Sprachen wieder als gedruckte Bücher zu verlegen - und das weltweit! Die Buchreihe dient zur Bewahrung der Literatur und Förderung der Kultur. Sie trägt so dazu bei, dass viele tausend Werke nicht in Vergessenheit geraten.
Der Magnetiseur von E.T.A. Hoffmann
Der 23. Band des E.T.A. Hoffmann-Jahrbuchs schliesst den Abdruck der Quellen zur literaturkritischen Rezeption Hoffmanns (zwischen 1814 und 1822) ab. Aufsätze beschäftigen sich aus archivgeschichtlicher Perspektive mit der Lindhorst-Figur im „Goldenen Topf“, mit der Vorgeschichte von Atlantis bei Novalis und Hoffmann, mit den Bezügen der „Prinzessin Blandina“ zur Commedia dell’Arte und produktionsästhetischen Verhandlungen im „Ritter Gluck“. Der Besprechungsteil informiert über Neuerscheinungen, die für die Hoffmann-Forschung von Interesse sind. Die „Mitteilungen aus der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft“ berichten u.a. über die Jahresversammlung 2015 in Dresden und über die Verleihung des E.T.A. Hoffmann-Preises an Prof. Dr. Bernhard Schemmel.
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: In einer chinesischen Erzählung versammelt ein alter Maler seine Freunde, um ihnen sein letztes Bild zu zeigen. Ein Park ist darauf abgebildet, durch den sich ein Weg vorbei an Bäumen und Bächen schlängelt, bis zur kleinen roten Tür eines Palastes. Die Freunde betrachten das Bild, doch als sie sich umwenden, ist der Maler verschwunden. Sie blicken ins Bild. Dort geht er den Weg entlang, kommt bis zur Tür und öffnet sie. Dann dreht er sich noch einmal um, winkt und verschwindet im Bild, die Tür hinter sich schliessend. Dieses Verschwinden des Malers kann als Rückkehr gesehen werden, die durch eine Sehnsucht nach Einheit motiviert ist. Verloren wurde diese ursprüngliche Einheit mit der Erlangung des Bewusstseins. Ein >Selbst< kann es nur geben, wenn die Unterscheidung von der Welt vollzogen ist, wenn Sein und Bewusstsein auseinanderklaffen. Die Erlangung von Bewusstsein ist dabei ambivalent, da sowohl Trennung, als auch Freiheit die Folge sind. Die biblische Geschichte von der Vertreibung des Menschen aus dem Paradies durch das Essen der Frucht vom Baum der Erkenntnis handelt von dieser Trennung und dem Freiheitsgewinn als Unterscheidung zwischen gut und böse. Von der verlorenen Einheit handelt auch Heinrich von Kleists Essay Über das Marionettentheater (1810). Ein Schauspieler erkennt hier, dass er seine Kunst im Vergleich zu einer Marionette nur unvollkommen beherrscht. Der Gliedermann besitzt nämlich einen Schwerpunkt, von dem alle organischen Bewegungen ausgehen. Diesen Schwerpunkt, an dem also die Seele sitzen müsste, hat der Mensch längst verloren. Es bleibt also für ihn nur noch die Möglichkeit, durch Technik die ursprüngliche Perfektion zu erreichen. Es muss die Reise um die Welt angetreten werden, um zu sehen, ob das Paradies von der anderen Seite offen steht. [...]
Lebensansichten des Katers Murr von E.T.A. Hoffmann
„Ein Liebhaber, der Diebe fürchtet, ist der Liebe nicht würdig“ Paris im Jahre 1680. Das 73-jährige Fräulein von Scuderi ist eine achtbare Dichterin am Hof von König Ludwig XIV. von Frankreich. Als eine Mordserie die französische Hauptstadt erschüttert, nimmt sie die Bedrohung zunächst nicht ernst, bis sie selbst von dem Mörder kontaktiert wird … E.T.A. Hoffmanns „Das Fräulein von Scuderi“ gilt als die erste deutsche Kriminalnovelle. Sie wurde erstmals 1819 im dritten Band der Sammlung „Die Serapionsbrüder“ veröffentlicht.
Mit Einblicken in die Alltagskultur beginnt dieses Jahrbuch: und zwar am Beispiel des Perückenmachers und Friseurs. Nicht nur handelt es von Belcampo als Selfmademan um 1800, sondern auch von der Pudelischen Philologie eines Ponto und Murr. Ganz anders „Ignaz Denner“, der sich um das Böse dreht und insofern literarisch ähnlich dunkle Seiten des Lebens evoziert wie der „Sandmann“. Detailliert und erhellend hingegen ist die Frage, ob auch typografische Varianten „Varianten“ im philologischen Sinne sind. Neues von den Serapionsbrüdern bietet eine wiederentdeckte Komposition Hoffmanns, ein Walzer für Klavier, der hier faksimiliert abgedruckt wird. Einen literarisierten Hoffmann bringt das Drama „Hoffmanns Verbrennung“ auf die Bühne – eine Bühne, wie sie sich in „Don Juan“ dem Enthusiasten als Theaterzuschauer bietet. Ausführungen zur politischen Exzentrik von Genie und Sonderling beschliessen die Abhandlungen, auf die wie immer Besprechungen, Neuerscheinungen und Mitteilungen aus der Hoffmann-Gesellschaft folgen.
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Klein Zaches genannt Zinnober von E.T.A. Hoffmann
Der unheimliche Gast von E.T.A. Hoffmann
Alle Texte dieser Anthologie kreisen zentral, neben einer Fülle von philosophischen und kulturellen Fragen und Betrachtungen, einem Allerlei von Scherzen, Anekdoten und satirischen Ansichten, um die Sinn- und Identitätssuche des genialen Künstlermusikers im Spannungsfeld von Wahnsinn und Vernunft, sein Leben und Leiden an der realen Gesellschaft, der er nicht zu entkommen vermag. (siehe das Nachwort von Joerg K. Sommermeyer, S. 375 ff.).
Durch einen Zauber der Fee Rosabelverde gelingt dem seltsam verwachsenen Scheusal Klein Zaches der Aufstieg in die vermeintlich aufgeklärte Elite des Fürstentums. Sogar die Liebe der schönen Candida kann er erringen. Wer kann diesem verrückten Treiben eine Ende bereiten? In seinem heiter-satirischen Märchen kritisiert Hoffmann ein falsches Verständnis von Aufklärung und damit verbundene Phantasiefeindlichkeit.